Letzte Aktualisierung:  19. Dezember 2022

Solid State Disks - SSD

Eine SSD-Platte besteht nur aus Flash-Datenspeicher [nichtflüchtiger Speicher], d.h. es gibt keine mechanischen Bauteile.
Ein SSD-Controller adressiert beim Schreiben und Lesen die entsprechenden Speicherblöcke direkt.
Die einzelnen Speicherzellen werden alle mit der gleichen Geschwindigkeit erreicht. Damit ist es unerheblich, wie stark eine SSD-Platte fragmentiert ist !
Eine SSD-Platte arbeitet viel schneller als eine HDD-Platte !

 Defragmentieren von SSD Platten

Bei einer SSD Platte treten die Fragmentierungen genauso auf, wie bei einer HDD Platte. Da aber alle Speicherstellen einer SSD Platte mit der gleichen Geschwindigkeit erreicht werden, ist der Fragmentierungsgrad uninteressant.
Das Betriebssystem optimiert SSD-Platten anders als HDD-Platten.

Eine SSD-Platte muß nicht defragmentiert werden !
Defragmentieren schadet eher !

Warum kann die Defragmentierung einer SSD-Platte schaden ?
Die Speicherzellen von SSD-Platten haben nur eine begrenzte Lebenszeit, d.h. nach einer bestimmten Anzahl von Schreiboperationen geben sie ihren Geist auf.
Aber keine Sorge, mittlerweile sind die SSD-Zellen so langlebig, daß defekte SSDs selten vorkommen.
Die Hersteller geben meist Garantien in der Form "3 Jahre oder 256 Terabyte TBW".
TBW heißt Total Bytes Written, also wie viele Bytes insgesamt geschrieben wurden, das ist schon eine Menge.
Der SSD-Controller arbeitet auch im Sinne der Langlebigkeit einer SSD-Platte.
Die Speichervorgänge werden intelligent verteilt und der Controller sorgt dafür, dass jede einzelne Speicherzelle der SSD im gleichen Verhältnis verwendet wird.
Ein Defragmentierungsprogramm verändert diesen Mechanismus und kann somit einzelne Speicherzellen überlasten, d.h. die SSD geht frühzeitiger kaputt.

Eine SSD-Platte wird optimiert !   [TRIM-Befehl]


 Der TRIM-Befehl

Bei einem Flash-Speicher muss auf jeden Fall der Speicherblock erst gelöscht bzw. explizit als wiederverwendbar markiert werden,bevor er neu beschrieben werden kann.
Das ist eine Eigenheit von Flash-Speichermedien.
TRIM ist ein spezieller Befehl für Flash-Speicher, mit dem gelöschte Speicherblöcke als wiederbeschreibbar markiert werden.
Der TRIM-Befehl ist Bestandteil von Windows 10 und Windows 10 erkennt auch, ob es sich um eine SSD-Platte handelt.
TRIM sorgt für ein optimiertes Speichermanagement, d.h. damit für weniger Schreibzugriffe.

Wenn Windows 10 direkt auf einer SSD installiert ist, sollte der TRIM-Befehl bereits aktiv sein.

  1. Eingabe in das Suchfeld   cmd    ⇒  Enter
  2. Befehl:fsutil behavior query DisableDeleteNotify

Wird als Ergebnis "0" ausgegeben, ist der TRIM-Befehl aktiviert.


 Optimieren von SSD Platten

Das Optimieren von SSD-Platten [Einsatz des TRIM-Befehls] übernehmen moderne Betriebssysteme wie Windows, Linux und macOS selbständig.
Man kann aber auch ein spezielles Programm des SSD-Herstellers für die SSD-Platte einsetzen. Neben der Optimierung derSSD-Platte erhält man auch die Zustandsdaten der SSD-Platte.
Bei beiden Möglichkeiten sollte die automatische Optimierung über den Zeitplandienst erfolgen.

 Windows 10 Optimieren

Windows 10 erkennt SSD-Platten und optimiert sie auch.

  1. Windows-Startbutton klicken
  2. Eingabe in das Suchfeld : laufwerke    ⇒  Enter
  3. Klick in der Ergebnisliste auf :
    "Laufwerke defragmentieren und optimieren"

    Das Fenster "Laufwerke optimieren" öffnet sich

    image

    Laufwerk auswählen ⇒ Klick auf Optimieren
    Unter Einstellungen ändern kann man einen Optimierungszeitplan festlegen.


 SSD Programm von WD

Nachfolgend wird als Beispiel ein Programm des Herstellers WD [Western Digital] für eine SSD-Platte beschrieben.
Programmname :Western Digital SSD Dashboard
Für andere SSD-Platten sollte auf der jeweiligen Webseite des Herstellers nachgesehen werden, ob derartige Programme zur Verfügung gestellt werden.

  1. Aufruf der Webadresse: Western Digital SSD Dashboard
  2. Nach unten scrollen :
        "WD Blue SSD Herunterladen"  ⇒
        "Software für Windows"  ⇒
        "Western Digital SSD Dashboard"  ⇒ öffnen
        Klick auf   "HERUNTERLADEN"
  3. Die Datei WesternDigitalSSDDashboardSetup.exe lokal abspeichern
  4. Die heruntergeladene Setup-Datei starten und das Programm installieren

Nach der Installation kann das Programm "Western Digital SSD Dashboard" gestartet werden.

image
  • Reiter:Status
    unten links kann man die Lebensdauer der SSD-Platte ablesen
  • Reiter:Performance  ⇒ TRIM
    hier kann man den TRIM-Befehl manuell ausführen
  • Reiter:Performance  ⇒ TRIM
    hier kann man die Windows-Aufgabenplanung anpassen
  • Reiter:Tools  ⇒ Zusätzliche Software
    hier kann man die Software "Acronis True Image WD Edition" für das Klonen von Festplatten herunterladen

Dokumentation SSD Dashboard Deutsch


 Ordner verlagern

Viele PC's verfügen über die Möglichkeit, zwei interne Festplatten anzuschließen.
Hier sollte am Primäranschluß auf einer SSD-Platte das Betriebssystem installiert sein.
Als zweite Platte kann dann auch gerne eine größere HDD-Platte arbeiten.
Verfügen ein PC über diese Kombination, sollten sich die Ordner, die nur Daten bereitstellen [Bild-Archive, Musik-Archive, Film-Archive usw.] auf der HDD-Platte befinden.
Diese Dateien profitieren nicht von der SSD-Geschwindigkeit und belegen nur SSD-Speicherplatz und behindern evtl. die Speicherorganisation der SSD-Platte.
Es ist auch denkbar, die Profilordner der Internetbrowser auf die zweite HDD-Platte zu verschieben.

 Windows 10 Einstellungen

Unter Windows gibt es Einstellungen zur Systembeschleunigung, die speziell auf HDD-Platten abgestimmt sind.
Für SSD-Platten bringen diese Einstellungen keinen Vorteil, sie sind wegen der zusätzlichen Schreibzugriffe eher schädlich.
Windows 10 erkennt eine SSD-Platte und deaktiviert auch die nachfolgend beschriebenen Funktionen. Es ist u.U. trotzdem angebrachtdiese Einstellungen zu kontrollieren.
Wenn man von einer HDD-Platte auf eine SSD-Platte ohne Neuinstallation umgezogen ist, könnten auch noch die nachfolgendenFunktionen aktiviert sein und unnötige Schreibzugriffe verursachen.

 Prefetch-Dienst deaktivieren

Der Windows Prefetch-Dienst analysiert das Startverhalten von Programmen.
Programme, die immer oder häufig gestartet werden, verschiebt der Prefetch-Dienst auf einer HDD-Platte in Bereiche, die schneller geladen werden.
Bei einer SSD-Platte bringt dieser Dienst keine Vorteile.

  1. Eingabe in das Suchfeld : regedit
  2. Benutzerkontensteuerung :Zugriff mit Ja bestätigen
    Es öffnet sich das Fenster "Registrierungs-Editor"
  3. Benutzerkontensteuerung :Zugriff mit Ja bestätigen
  4. Doppelklick auf "Computer" falls die Knotenliste ausgeblendet ist. Der Registrierungs-Editorarbeitet ähnlich wie der Windows Explorer
  5. Schlüssel:HKEY_LOCAL_MACHINE aufklappen
  6. Unterschlüssel:SYSTEM aufklappen
  7. Unterschlüssel:CurrentControlSet aufklappen
  8. Unterschlüssel:Control aufklappen
  9. Unterschlüssel:Session Manager aufklappen
  10. Unterschlüssel:Memory Managment aufklappen
  11. Unterschlüssel:PrefetchParameters aktivieren
    Auf der rechten Seite gibt es einen Eintrag mit dem Namen "EnablePrefetcher"
    Der Eintrag unter Daten sollte   0x00000000 (0)   sein.
    Damit ist der Dienst deaktiviert und der Registrierungseditor kann mit Datei - Beenden geschlossen werden.
  12. Eintrag im Bedarfsfall ändern [Vorsicht !]
    Steht in dem Feld "EnablePrefetcher" nicht 0x00000000 (0) muß der Wert auf 0 gesetzt werden.
    Doppelklick auf "EnablePrefetcher"
    Es wird ein neues Fenster zum Editieren geöffnet
    Im Feld Wert ist der alte Eintrag zu löschen und eine 0 einzutragen.
    Bestätigen mit OK
    Der Registrierungseditor kann mit Datei - Beenden geschlossen werden.
    • Wer sich hier nicht sicher ist, bemüht jemanden, der sich auskennt
    • Änderungen an der Registrierung können das System unbrauchbar machen

 SuperFetch-Dienst deaktivieren

SuperFetch ergänzt Prefetch, befördert Programme vorausschauend in den Arbeitsspeicher – und soll sogar unterscheiden, wann ein Nutzer ein Programm braucht, sodass dessen Daten passend vorbereitend in den RAM geladen werden.

  1. Eingabe in das Suchfeld : dienste
  2. Rechtsklick auf das gefundene Programm in der Ergebnisliste ⇒
    "Als Administrator ausführen" auswählen
  3. Benutzerkontensteuerung :Zugriff mit Ja bestätigen
    Es öffnet sich das Fenster "Dienste"
  4. Doppelklick auf den Dienst : SysMain
    [Das Eigenschaftsfenster von SysMain wird geöffnet]
  5. Auswahl "Starttyp" : Deaktiviert
  6. Mit  OK bestätigen
  7. Fenster "Dienste" beendet

 Indexdienst deaktivieren

Windows indiziert im Hintergrund Ordner und Dateien um die Suchfunktion zu beschleunigen. Die ständigen Schreibzugriffe schaden derLebensdauer einer SSD.

  1. Eingabe in das Suchfeld : dienste
  2. Rechtsklick auf das gefundene Programm in der Ergebnisliste ⇒
    "Als Administrator ausführen" auswählen
  3. Benutzerkontensteuerung :Zugriff mit Ja bestätigen
    Es öffnet sich das Fenster "Dienste"
  4. Doppelklick auf den Dienst : Windows Search
    [Das Eigenschaftsfenster von Windows Search wird geöffnet]
  5. Auswahl "Starttyp" : Deaktiviert
  6. Mit  OK bestätigen
  7. Fenster "Dienste" beendet

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